Eric Ambler | Der Fall Deltschev

Die Wahrheit über meine Rolle im Fall Deltschev ist nicht erfreulich. Ich bin nicht einmal in die Gefahr hineingestolpert, ich bin hineinspaziert. Ich bin dahingeschlendert, so wie man durch das faszinierende Gewirr von Straßen und Gassen der Altstadt schlendert. Man hatte mich gewarnt, mir gesagt, dass sie gefährlich seien, gewiss: aber ich hatte gedacht, sie seinen gefährlich für die Warner, nicht für mich. Und als ich sah, dass ich mich verirrt hatte, und herauszukommen versuchte, sah ich auch, dass ich verloren war. So ungefähr empfand ich es. (Auszug Seiten 217-218)

In einem sowjetisch beeinflussten Balkanstaat kurz nach dem zweiten Weltkrieg wird der ehemalige Regierungschef und Oppositionspolitiker Jordan Deltschev angeklagt, ein Verräter und Verschwörer zu sein, der in Attentatspläne gegen den amtierenden Staatschef Vukaschin der kommunistischen Volkspartei verwickelt ist. Der Schauprozess wird auch von der ausländischen Presse verfolgt. Der britische Dramatiker Foster soll für eine amerikanische Zeitung Beiträge zum Prozess liefern. Doch Foster ist mit der ihm zugedachten Beobachterrolle nicht einverstanden und begibt sich in gefährliche Hintergrundrecherchen.

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James Lee Burke | Schmierige Geschäfte

„Wollen Sie damit zum FBI in Lafayette gehen?“, sagte der Sheriff.
„Vielleicht.“
„Für Drohbriefe, die mit der Post zugestellt werden, sind die Bundesbehörden zuständig. Warum nicht denen die Sache überlassen?“
Ich schaute ihn an, ohne zu antworten.
„Warum habe ich nur immer das Gefühl, dass sie ein Mann sind, der nicht das geringste Vertrauen in unser Rechtssystem hat?“
„Wahrscheinlich weil ich zu lange drin gearbeitet habe.“ (Auszug Seite 93-94)

Eines Nachts begegnet Dave Robicheaux in einer Bar einem alten Bekannten aus der Studentenzeit. Dixie Lee Pugh hatte damals aber schnell die Uni verlassen und es zu einigem Erfolg als Rock n‘ Roller gebracht. Seitdem ging es aber stetig bergab mit ihm. Inzwischen arbeitet er für eine Ölfirma in Montana, die sich durchaus unrühmlicher Methoden und zwielichtige Männer bedient. Pugh bittet Dave um Hilfe, da er gehört haben will, wie diese Männer, Vidrine und Mapes, sich über einen Doppelmord unterhalten haben, den sie begangen haben.

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Rex Stout | Es klingelte an der Tür

„Über Wolfe wundere ich mich nicht. Bei seinem Ego gibt es nichts und niemanden, mit dem er sich nicht gegen Bezahlung anlagen würde. Aber ich staune über Sie. Sie wissen verdammt gut, dass man gegen das FBI nicht gewinnen kann. Nicht einmal das Weiße Haus. Und Sie wollen diese Leute piesacken. Sie legen es drauf an und werden bekommen, was Sie verdienen. Sie sind nicht mehr ganz bei Trost.“ (Auszug Seite 63)

Rachel Bruner, die Erbin eines Immobilien-Imperiums, kauft zehntausend Exemplare des Enthüllungsbuchs „Das unbekannte FBI“ und schickt sie an Entscheidungsträger im ganzen Land. Das FBI ist wenig begeistert und beschattet und hört sie seitdem ab. Das will sie sich allerdings nicht länger bieten lassen und kontaktiert den bekannten Privatdetektiv Nero Wolfe. Eigentlich ist der Fall aussichtslos, wie sollte Wolfe dem FBI Paroli bieten können?

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Friedrich Dürrenmatt | Das Versprechen (Es geschah am hellichten Tag ►)

„Morgen abend dürfen Sie Ihr Gritli sehen“, versprach der Kommissär hilflos. „Das Kind wird dann aussehen, als ob es schliefe.“
Da begann plötzlich die Frau zu sprechen.
„Wer ist der Mörder?“, fragte sie mit einer Stimme, die so ruhig und sachlich war, daß Matthäi erschrak.
„Das werde ich schon herausfinden, Frau Moser.“
Die Frau schaute ihn nun an, drohend, gebietend. „Versprechen Sie das?“
„Ich verspreche es, Frau Moser“, sagte der Kommissär, auf einmal nur vom Wunsche bestimmt, den Ort zu verlassen.
„Bei Ihrer Seligkeit?“
Der Kommissär stutzte. „Bei meiner Seligkeit“, sagte er endlich. Was wollte er anders. (Auszug Seite 19)

Im Wald bei Mägendorf, einem kleinen Dorf in der Nähe von Zürich, wird die Leiche der kleinen Gritli Moser vom Hausierer von Gunten aufgefunden. Dieser ruft zwar die Polizei, gerät aber direkt selbst unter Verdacht, da er wegen eines Sittlichkeitsvergehens bereits vorbestraft ist. Von Gunten wird unter Druck gesetzt, gesteht schließlich und begeht kurz darauf in seiner Zelle Selbstmord. Somit scheint der Mörder gefunden.

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Charles Portis | True Grit

Heutzutage glaubt kein Mensch mehr, dass ein vierzehnjähriges Mädchen mitten im Winter sein Elternhaus verlassen könnte, um den Mord an seinem Vater zu rächen; aber damals erschien einem das nicht so seltsam – wenn ich auch sagen muss, dass es sicher nicht alle Tage vorkam. Ich war gerade mal vierzehn, als ein Feigling namens Tom Chaney meinen Vater unten in Fort Smith, Arkansas, über den Haufen schoss und ihm sein Leben, sein Pferd, 150 Dollar sowie zwei kalifornische Goldstücke raubte, die er im Hosenbund trug. (Auszug Seite 7)

Die 14-jährige Mattie Ross will den Mörder ihres Vaters zur Rechenschaft ziehen. Sie begibt sich nach Fort Smith und heuert den alternden Marshal Rooster Cogburn an, um den Mörder Tom Chaney zu jagen. Ebenfalls auf der Suche nach Chaney ist der Texas Ranger LaBœuf, denn in Texas ist auf diesen ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Die beiden Männer wollen gemeinsam den Mörder im angrenzenden Indianerterritorium aufspüren. Doch beide haben nicht damit gerechnet, dass Mattie sich der Jagd anschließen wird.

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Ulf Miehe | Puma

„Der Puma“, sagte der Korse hitzig, „daß ich nicht lache! Der hat doch schon längst wacklige Zähne und stumpfe Krallen!“ […]
Mayonne antwortete langsam und überlegt: „Ich möchte mich mal so ausdrücken: Dieser Mann hat schon Munitionszüge in die Luft gesprengt und sich mit den Deutschen rumgeschlagen, da hast du noch in die Windeln geschissen und dich an die Titten deiner Mama gehängt. Der ist immer noch gefährlicher als jeder Ganove, mit dem du es bis jetzt zu tun gehabt hast. Der klingelt nicht an deiner Tür, wenn er kommt. Und jetzt gib mir meinen Mantel, es wird Zeit:“ (Auszug Seiten 74-75)

Der Elsässer Franz Morgenroth, der Puma, sitzt wegen Bankraubs seit neun Jahren im Knast. Doch nun ist der Tag der Entlassung gekommen und Franz macht sich direkt auf den Weg, bei seinen damaligen Kompagnons, die er nicht verpfiffen hat, seinen Anteil an der Beute einzufordern – nicht ohne Widerstände. Direkt anschließend begibt er sich nach München, zu seinem nächsten Coup: Die Entführung von Billie Kammerloh, der Tochter eines reichen Waffenfabrikanten.

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