Mini-Themenspezial | Ruhrpottkrimis

Willkommen im Ruhrgebiet – „hier, wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld.“ (Herbert Grönemeyer, Bochum)

Schon in meiner langen Krimi-Mainstream-Phase konnte ich mich für deutsche Regionalkrimis nicht so recht begeistern. Das hat sich, seitdem ich tiefer ins Genre eingetaucht bin, eher noch verstärkt. Zu oft ist das sprachliche Niveau überschaubar, die Figuren klischeehaft, der Humor bräsig, die Handlung vorhersehbar und touristische oder gar kulinarische Aspekte dominieren. Aber man tut einigen Autoren und Werken des Genres sicherlich bei dieser Pauschalierung auch Unrecht. Deshalb habe ich mir gedacht, ich probiere es doch nochmal. Und als Region ausgewählt habe ich mir das Ruhrgebiet – hier kann man sich wenigstens sicher sein, dass Tourismus und Gastronomie eher keine Hauptrolle spielen…

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Candice Renoir | Staffel 3 ►

Mit ihren ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden, die sie eher in der Schule des Lebens als an der Polizeischule gelernt hat, versucht die erfinderische Hauptkommissarin an der Küste Südfrankreichs besonders knifflige Mordfälle zu lösen. Da kommt es schon mal vor, dass sich Candice als Kellnerin in eine Strandbar einschleust oder sich bei einem Gefängnisbesuch als Verlobte eines Inhaftierten ausgibt.

In zehn spannenden und außergewöhnlichen Fällen muss Candice Renoir, mit einem anfänglich stark dezimierten Team, Licht ins Dunkel bringen. Und ganz nebenbei den Spagat zwischen ihrem Beruf als Polizistin und ihrer Aufgabe als alleinerziehende Mutter gerecht werden… (Serieninfo)

Mit komischen Krimis, oder solchen, die nicht den Anspruch erheben, sehr ernsthaft zu sein, konnte ich bis Candice Renoir nicht sehr viel anfangen. Doch Staffel 1 und 2 haben mir sehr gut gefallen, was natürlich den tollen Charakteren geschuldet ist. Denn es gibt natürlich zu bearbeitende Kriminalfälle, doch trotz viel Ermittlungsarbeit steht der zwischenmenschliche Aspekt bei dieser Serie ganz vorn.

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Jörg Maurer | Im Grab schaust du nach oben

Böllerschüsse und Blaskapelle am Friedhof des idyllisch gelegenen Kurorts: Eine schöne Beerdigung, sagen alle, die danach ins Wirtshaus gehen. Nur schade, dass Kommissar Jennerwein gleich wieder weg musste, aber wegen dieses G7-Gipfels im Kurort sind alle Ordnungskräfte im Sondereinsatz. Dabei verliert gerade ein Mörder zwischen Polizeiabsperrungen und Anti-Gipfel-Demonstranten sein Opfer aus den Augen, ein schicksalhafter Schuss fällt, und das Bestatterehepaar a.D. Grasegger findet Verdächtiges auf dem Friedhof. Bei seinen Ermittlungen entdeckt Kommissar Jennerwein, dass nichts von Dauer ist – nicht einmal die Totenruhe …

Jörg Maurer in Hochform! Was sich hier mal wieder im und in der Umgebung des „Kurortes“ tut, ist nicht nur eine Herausforderung für Kommissar Jennerwein, sondern stellt auch eine einschneidende Veränderung für seine direkten Kollegen dar. Mord und Totschlag während des zu dieser Zeit stattfindenden G7-Gipfels.

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Manfred Rebhandl | Der König der Schweine

Daran war ich natürlich selbst schuld. Ich wollte ja unbedingt einen Job haben, in dem ich mit Kerlen arbeiten konnte, denn ich mochte Kerle. Ich mochte richtige Kerle wie Johnny aus der Bingobongobar, oder welche, die tagsüber Straßen asphaltieren und nachts schwere Autos fuhren. Solche mit Haaren auf der Brust und keine Sackrasierer. Aber am Bau wollte man mich nicht haben und zum Asphaltieren hatte ich keine rechte Lust. Also blieb mir am Ende nur die Polizei, Abteilung Gewaltverbrechen inklusive Mord. Wie aber hatte ich jemals glauben können, dass mir das Spaß machen würde? (Auszug Seite 12)

In einem Wald bei Wien werden innerhalb kurzer Zeit die Leichen zweier Dunkelhäutiger gefunden. Offenbar ermordet, der Beginn einer Mordserie? Beide waren in einem Flüchtlingsheim untergebracht, in dem einige hemmungslose Gutmenschen ihr Unwesen treiben, wie selbstgemachte Suppen ausschenken und Fashion-Shows veranstalten. Kitty Muhr ist wenig begeistert, dass ihr dieser Fall zugeteilt wird und noch weniger gefällt ihr ihr neuer Partner Ali Khan Kurtalan, der das genaue Gegenteil ihres Männerbildes verkörpert.

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Jörg Maurer | Schwindelfrei ist nur der Tod

Wieder hat Jörg Maurer einen furiosen Plot hinbekommen, es geht diesmal um Diebstähle und ähnliche Verbrechen.

Hoch über dem idyllisch gelegenen Kurort schwebt ein wunderschöner Heißluftballon. Doch ganz plötzlich ist er verschwunden. Vom Winde verweht? Abgestürzt? Oder explodiert? Kommissar Jennerwein und sein Team ermitteln auf windigen Gipfeln und bei aufgeblasenen Lokalprominenten. Doch Jennerwein wirkt bei der Spurensuche nach Unfall oder Mord merkwürdig unkonzentriert, geradezu abgelenkt. Seit langem besucht er heimlich einen mysteriösen Unbekannten im Gefängnis. Was mag der verbrochen haben? Und warum sucht Jennerwein den Rat des Bestatterehepaars a.D. Grasegger? Da taucht der Unbekannte auf einmal im Kurort auf, und Jennerweins gesamte Existenz droht wie ein Ballon zu zerplatzen …

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Moritz Matthies | Letzte Runde

Im Zoo ist die Hölle los!

Opa Reinhard, der Nachtwächter vom Berliner Zoo, versteht die Welt nicht mehr. Denn hier ist nachts die Hölle los. Eindringlinge treiben seit kurzem die Bewohner in den Wahnsinn. Löwe Kunze vermisst seine Mähne, Elefant Heiner seine Stoßzähne, und einer der Flamingos ist gleich ganz verschwunden. Als dann noch eine Betäubungspatrone, die für den Bisonbullen gedacht war, im Hintern von Opa Reinhard landet, ist Schluss. Die Erdmännchen-Detektive Ray und Rufus rufen ihren menschlichen Partner Phil zu Hilfe. Der soll sich des Falls annehmen. Undercover als Nachwächter, gerät allerdings auch der geviewte Ermittler sehr bald in höchste Gefahr …

Es gibt ja einige tierische Ermittler, aber Erdmännchen (aus dem Berliner Zoo) als Detektive kannte ich bisher nicht. Insbesondere keine, die sich mit einem menschlichen Detektiv unterhalten können, der ihre Sprache versteht und von denen welche sogar lesen können und über ein mit technischen Ausrüstungen versehenes Hauptquartier innerhalb des Erdmännchen-Hügels verfügen. Diese Kombination hat sich bereits in mehreren Fällen bewährt; nach dem letzten sollte eigentlich Schluss sein, aber wie es so ist …

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