S. J. Watson | Tu es. Tu es nicht.

„Mir wird mit plötzlicher Klarheit bewusst, dass wir Masken tragen, wir alle, ständig. Wir zeigen stets ein anderes Gesicht, je nachdem, mit wem wir zusammen sind und was die jeweilige Person von uns erwartet. Selbst wenn wir allein sind, ist unser Gesicht bloß eine Maske, die Version von uns, die wir gern wären.“ (Auszug Seite 441)

Julias Schwester Kate wird getötet. Die Polizei ermittelt, findet aber keinen Täter. Julia muss aber unbedingt wissen, wer Kate umgebracht hat, um Frieden zu finden. Sie erfährt von der Mitbewohnerin ihrer Schwester, dass Kate im Internet mit Männern gechattet und sich auch mit ihnen getroffen hat. Julia meldet sich ebenfalls in dem Chat-Portal an und bald darauf schreibt sie mit einem Mann namens Lukas, von dem sie überzeugt ist, dass er mit dem Mord in Verbindung steht. Sie trifft sich mit ihm und ist sich danach sicher, dass er doch nichts damit zu tun hat. Trotzdem kann sie den Kontakt nicht abbrechen und es entwickelt sich eine Affäre. Mit dieser Affäre setzt sie nicht nur ihre Ehe aufs Spiel, sondern am Ende auch das Leben ihres Sohnes.

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Sebastian Fitzek | Das Paket

„Fast hätte ich es vergessen. Könnten Sie das hier für ihren Nachbarn annehmen?“
Salim hob ein etwa schuhkartongroßes Paket vom Boden auf, von dem Emma gedacht hatte, es wäre nicht für sie bestimmt, womit sie im Prinzip ja auch richtiglag.
„Für meinen Nachbarn?“ Ihre Knie begannen zu zittern, während sie die Konsequenzen zu begreifen begann, die diese ungeheuerliche Bitte nach sich ziehen würde, sollte sie so verrückt sein, darauf einzugehen.
Sie würde wie letztes Mal, als sie so freundlich gewesen war und die Bücherlieferung für die Zahnärztin entgegengenommen hatte, stundenlang in der Dunkelheit des Wohnzimmers sitzen, unfähig, etwas anderes zu tun, als ununterbrochen darüber nachzudenken, wann es passieren würde. Wann die Klingel die Stille zerreißen und den ungewollten Besuch ankündigen würde. (Auszug Seite 72)

Emma Stein ist Psychiaterin, hat eine Privatpraxis in Berlin und setzt sich für die Verbesserung der Rechtsstellung von Patienten in psychiatrischer Behandlung ein. Nach einem Kongress, bei dem sie eine Rede zu dem Thema, für das sie sich einsetzt, gehalten hat, übernachtet sie in einem Hotelzimmer. Dort wird sie vergewaltigt und ihr werden die Haare abrasiert. Nach diesem Muster wurden bereits weitere Frauen vor ihr überfallen, die Presse nennt den Täter den „Friseur“. Danach leidet Emma unter Wahnvorstellungen und Angstzuständen. Sie verschanzt sich in ihrem Haus und macht keinen Schritt mehr nach draußen. Dann bittet sie ihr Postbote ein Paket für einen Nachbarn einige Häuser weiter anzunehmen. Das Paket ist an A. Palandt adressiert, der Name sagt Emma gar nichts. Was steckt hinter dem Paket?

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Sophie Kendrick | Das Gesicht meines Mörders

„Ich will um Hilfe schreien, doch kaum öffne ich den Mund, kriecht die Dunkelheit hinein und erstickt jeden Laut. Ich muss würgen, kriege kaum noch Luft.
In dem Moment erblicke ich einen Schatten, der sich auf mich zubewegt, etwas Graues in all dem Schwarz. Es ist ein Mann.
Ich will die Arme nach ihm ausstrecken, aber sie sind genauso gelähmt, wie der Rest meines Körpers.
Der Schatten kommt näher, jetzt ist er über mir. Er hält etwas in der erhobenen Hand. Der Gegenstand schimmert unheildrohend. Und da begreife ich.
Er ist nicht mein Retter.
Er will mich umbringen.“
(Auszug Seite 112)

Clara Winter erwacht aus dem Koma und kann sich an nichts erinnern. Ihre komplette Vergangenheit ist ausgelöscht, nicht einmal ihren Namen kennt sie. In ihrem Haus wurde sie von einem Unbekannten niedergeschlagen und ist fast in dem Feuer gestorben, das der Einbrecher anschließend gelegt hat. Sie muss sich ausschließlich auf die Erzählungen ihres Ehemannes Roland verlassen. Nach dem ersten Schock beschließt Clara, sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit zu begeben, um so herauszufinden, wer sie ist und ihren Erinnerung so vielleicht etwas auf die Sprünge zu helfen. Weiterlesen

Ursula Poznanski & Arno Strobel | Fremd

„Ich sehe das Aufflackern der Eingangsbeleuchtung nur durch Zufall. Draußen ist Licht, wo keines sein sollte. Ich steige die Treppe herunter. Genau in dem Moment, in dem ich beginne, mir lächerlich vorzukommen, tritt ein Schatten aus dem Dunkel der Küche. Der Schrei, der aus mir herauswill, erstirbt auf halbem Weg.“ (Klappentext)

An einem gewöhnlichen Abend will Joanna es sich auf der Couch mit einem Buch gemütlich machen, als plötzlich ein fremder Mann in ihrem Haus steht. Joanna ist zutiefst schockiert und ängstlich, denn der Mann behauptet ihr Verlobter zu sein. Aber sie kann sich nicht an ihn erinnern und es sind auch keine Sachen von ihm im Haus. Selbst als ihre Freundin ihr bestätigt, dass Erik die Wahrheit sagt, bleibt sie skeptisch.

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Sabine Thiesler | Bewusstlos

„Du lieber Himmel! Er hatte seine Sachen noch an. Das war völlig ungewohnt, denn normalerweise schlief er nackt.
Jetzt öffnete er erneut die Augen und hob den Oberkörper ein wenig an. Was er sah, brachte ihn fast um den Verstand: Vollständig angekleidet lag er in seinem Bett, und T-Shirt, Jacke und Jeans waren voller Blut. Tief durchtränkt und an manchen Stellen bereits getrocknet, hart und steif.
Fassungslos fuhr er sich mit den Händen durch die Haare und merkte zu spät, dass auch seine Haare blutverkrustet waren.“ (Auszug Seite 29)

Raffael hat im Alter von sieben Jahren seine Zwillingsschwester durch einen Unfall beim Spielen verloren. Danach war er traumatisiert und hat nicht mehr gesprochen. Seine Eltern Christine und Karl waren mit seinem Verhalten überfordert und gaben ihn in ein Internat. Mit sechzehn lief er aus dem Internat weg und baute sich ein eigenes Leben in Berlin auf. Er fand einen Job beim Theater als Bühnenbauer und ein Zimmer in der großen Wohnung einer alten Dame. Obwohl Raffael täglich schon am Vormittag betrunken war, läuft sein Leben einigermaßen geregelt. Bis er an einem Morgen mit blutdurchtränkten Klamotten aufwacht, sich an nichts mehr erinnern kann und kurz danach seinen Job verliert. Alles bricht ineinander zusammen und auch die Suche nach seinen Eltern macht es nicht besser.

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Ruth Ware | Im dunklen, dunklen Wald

Aus irgendeinem Grund lief mir bei seinen Worten ein Schauder über den Rücken. Vielleicht waren es die Baumstämme, die wie stumme Wächter in der zunehmenden Dunkelheit standen. Oder vielleicht war es die Nachwirkung der Kälte, die Tom und Melanie von draußen mit hereingebracht hatten. Was es auch war, wir hatten London im Herbst verlassen, und nun schien es hier, so viel weiter nördlich, als wäre über Nacht der Winter eingekehrt. Das lag nicht nur an den eng zusammenstehenden Kiefern, die mit ihren dichten Nadeln kein Licht durchließen, oder an der kalten, klaren Luft, die baldigen Frost verhieß. Bald würde die Nacht hereinbrechen, und das Haus fühlte sich immer mehr an wie ein gläserner Käfig, der sein Licht blind in die dämmernde Nacht strahlte, wie eine einsame Laterne. (Auszug Seite 43)

Die 26-jährige Nora wacht schwerverletzt im Krankenhaus auf. Ihr Zimmer wird von Polizisten bewacht, es ist von Toten die Rede. Während sie sich langsam von ihren Verletzungen erholt, versucht sie verzweifelt, sich die Geschehnisse ins Gedächtnis zu rufen. Völlig unerwartet hatte sie eine Einladung zu einem Junggesellinnenabschied ihrer ehemals besten Freundin Clare bekommen. Da nach einem Vorfall vor über zehn Jahren der Kontakt abgebrochen war, hatte sie die Einladung in das Wochenendhaus im Norden Englands nur zögernd angenommen.

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